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Wörterbucheinträge
A-B-Reider
- (Roter A-B und schwarzer C), der gewöhnlichste und billigste Rippentabak, "Fuhrmannskneller". Die rollenförmigen roten A-B-Pakete tragen das im "Wandsbecker Boten" als Illustration verwendete Reiterbild. Daher der Name. (Lüttebrandt-1.)
Auf diesen Wörterbucheintrag wird verwiesen von: Reider
ahle Gaarden

- Lüttebrandt-2: Garten an der Stelle der jetzigen Finkenwirtschaft und dahinter. Jonas: damals wüster Platz zwischen dem Wesertore
und Vogt's Mühle
, wo häufig Schutt und Abfälle abgeladen zu werden pflegten
Bamfilius

- zur Spezies der Babbstoffel, Bambel, Raddehachen zählend (Pamphylius; Bewohner des in Kleinasien gelegenen Landes Pamphylia, die wohl als Barbaren galten)
Beischeese
Hochdeutsch: spaßhaft
- spaßhaft für Nebenzimmer. Wenn die Postkutsche besetzt war, wurde für weitere Reisende die sog. Beichaise, ein zweiter, kleinerer Wagen eingestellt (Lüttebrandt-2)
Brenne
Hochdeutsch: Brände
- Brände: "Imme de Brenne rimmer gehen" wie der Köhler um den Meiler; im Reden Anspielung auf eine Hauptsache machen, anstatt sie geradezu zur Sprache zu bringen; Gelegenheit ablauern
Auf diesen Wörterbucheintrag wird verwiesen von: spinnesieren
Details
dadern
Hochdeutsch: reden
- müßig schwätzen, recht schnell schwätzen: "un das hodd die gesachd, un das hodd der gesachd, un das hodd es gesprochen, un das hodd hä gesprochen usw."
- vgl. auch kalaadschen. Gehässiges Geschwätz über andere Leute wird in verstärkter Form auch mit "Daderkalaadsche" bezeichnet: "Die mit ähren Daderkalaadsche hodd au den Daiwel sehn barwes laufen!"
Auf diesen Wörterbucheintrag wird verwiesen von: Dähderlädähd
Dohdenlade
Hochdeutsch: Sarg
- Sarg: Eigenname des Wobst'schen Hauses (Wolfsschlucht 16
) wegen der damals mit Ochsenblut angestrichenen Schahleren (Schaltern)
Drecher

Hochdeutsch: Dreier
- Dreier: Dreihellerstück = 3⅓ Pfennig.
- Herzog: Drigger; Lüttebrandt-2: Dricher: Dreier, Vierpfennigstück. Drei davon machten einen Silbergroschen, daher der Name. Später wurde das Dreipfennigstück "Dricher" genannt
Drusel
Hochdeutsch: Straßengosse Rinnstein
- Straßengosse, Rinnstein. Lüttebrandt-1: Die Bezeichnung kommt vom Druselwasser, welches, in die Stadt geleitet, im Druselteich
(an der Stelle des jetzigen Druselplatzes) gesammelt wurde und von hier durch die Druselgasse in einer durch die Mitte der Gasse geführten Rinne abfloß. Kehricht wurde einfach in dies Wasser geworfen, das ihn fortspülte. Die Jungen druselden, d.h. sie suchten mit einem spitzen Holz oder einem Nagel zwischen den Pflastersteinen nach Gegenständen, die aus Versehen mit dem Kehricht fortgeworfen waren. Wer Glück hatte, fand auch Geld. Daher die Bezeichnung aufdruseln, nach langem Suchen finden. "Wo host de dann das her?"- "Das honn ich bi so'n Owwenkreebeler (Ofensetzer) uffgedruseld."
druselen

- den Schlamm der Straßengossen nach Nägeln, Geldstücken usw. mit den Fingern durchwühlen; vgl. engl. to mire in den Schlamm sinken, holländ. moeren durch Rühren trübe, unrein machen
Feschgahl

Hochdeutsch: Fiskal
- (Herzog: Fischkahl): Fiskal, königlicher Sachwalter
- fälschlich für: Auskundschafter (der nicht hoch genug Besteuerten)
- für: Spion, Person, die Verhältnisse usw. ausspioniert: "äs es so'n rechter Feschgahl": sie ist eine spionierende Frau
Gahg
- "Hä dahd en Gahg": er schrie laut. Bennecke: "es dhad en Gak un en Boller", sagte ein Schlagdhase (s.d.), der den Kasseler Zeitungen Unglücksfälle übermittelte, regelmäßig bei deren Erzählen
Details
glieden

Hochdeutsch: gleiten rutschen
- gleiten: aber nicht für: ausgleiten, das usglitschen, ausglitschen heißt. Vgl. Lüttebrandt-1: "Vorne weg!" wurde früher beim Glieden gerufen. Spaßhafte Zutat war das "Hinnen Dreck!"; das jetzige "Achtung!" und "Bahn frei!" war unbekannt
Hahmer

Hochdeutsch: Hammer
- Hammer
- Lüttebrandt-2: "Der Hamer äs owen" = es ist Feierabend. In den einfachen Hammerschmieden wurde beim Arbeitsschluß ein Knüppel unter den Hammer gestellt, so daß dieser hochstand
Hobben un Banzen hon


- volle Scheuer haben; holländ. hoopen en benden hebben die Hülle und Fülle haben.
- Banze: Nebenraum in der Scheune; "un" (= und) fälschlich für: in. Vilmar: Bansen: Haufe, zumal von Getreidegarben; in der Bedeutung 'Scheuer' in Hessen wohl nicht üblich
Hosselimber
Hochdeutsch: Lumpensammler
- (Vilmar: Hoselümper): Lumpensämmler (Lumpensammler), nach dem Rufe: "hot se Lumpen?": hat sie (die Hausfrau) Lumpen?
Huchzebeld
Hochdeutsch: Hauchbild
- Hauchbild: ein (Lüttebrandt-2: auf Gelatine gedrucktes) Bild, das sich durch Anhauchen krümmt und wölbt, oft in Andachtsbüchern zwischen deren Blättern aufbewahrt
- eine krankhaft überaus zarte, schwächliche Person
Jackenvärdel


Hochdeutsch: Jackenviertel
- Ahle NeistadtDärfchen = Unterneustadt
. Die Bürger trugen dort früher als "Alldagsklifdchen" Kattunjacken. Ein Bild davon noch zu sehen in der "Bayrischen Bierhalle
". Lüttebrandt-2)
Kammaschenknobb




Hochdeutsch: Gamaschenknopf
- "Kammaschenknöbbchen": Gamaschenknopf, -knöpfchen: halbpfündiges Schwarzbrotlaibchen zu 4,5, zuletzt Ende der 1850er oder Anfang der 1860er Jahre zu 6 Heller (5 Pfg) verkauft. (Lüttebrandt-2: Kamaschenknäbbchen: rundes Einpfundbrot, wegen seiner Kleinheit von den Soldaten so genannt, als sie noch Gamaschen trugen.)